1. internationaler EuCIE-Kongress

Am 24.10.2017 fand unter dem Titel „Inclusive and Adapted Enterprises“ der erste Kongress der European Confederation of Inclusive Enterprises employing people with disabilities, kurz EuCIE, in Valencia statt. Der europäische Dachverband für Inklusionsunternehmen EuCIE, den die bag if gemeinsam mit den Verbänden für inklusive Unternehmen UNEA, CONACEE und EWETA im Juni dieses Jahres gegründet hat, freute sich über rund 100 internationale Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Fachwelt und Verwaltung. Gemeinsam wurden die Ziele von EuCIE und die Herausforderungen für Inklusionsunternehmen in Europa diskutiert.

In seiner Eröffnungsrede erklärte EuCIE-Vorsitzender Jean-Marc Froger, dass mit EuCIE ein wichtiges Forum zum Austausch und zur Vernetzung geschaffen werden konnte, um neue Impulse für die inklusive Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen zu setzen. Um die Inklusion in einem sozialen Europa voranzutreiben, müsse das innovative Modell der Inklusionsunternehmen auf der europäischen Ebene stärker wahrgenommen werden. Mit EuCIE habe man die Grundlage für ein tragfähiges inklusives Netzwerk und neue europäische Partnerschaften gelegt.

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Der EuCIE-Vorsitzende Jean-Marc Froger eröffnet den 1. EuCIE-Kongress

Anschließend stellten die Gründungsmitglieder UNEA (Frankreich), CONACEE (Spanien), EWETA (Belgien) und die bag if sich und die Inklusionsunternehmen in ihrem Land vor. bag if Geschäftsführerin Claudia Rustige präsentierte die Arbeit der Inklusionsunternehmen in Deutschland und ging näher auf ihre Besonderheiten ein. Trotz der großen Vielfalt an unterschiedlichen nationalen Lösungen wurden die zentralen Gemeinsamkeit der europäischen Inklusionsunternehmen deutlich. In allen Inklusionsunternehmen werden Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam mit regulären Arbeitsverträgen und regulärer Entlohnung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt.

Mit Blick auf die Entwicklung von EuCIE diskutierten die Vertreter der Gründungsmitglieder, welche Ziele sie mit EuCIE verbinden und welche Möglichkeiten sich mit EuCIE eröffnen. Die EUCIE-Beauftragte der bag if, Uta Deutschländer, erklärte, dass EuCIE ein wichtiges Netzwerk sei, um die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen zu verbessern und die UN-Behindertenrechtskonvention zu verwirklichen. EuCIE biete zudem den geeigneten Rahmen, um die Leuchtturmfunktion von Inklusionsunternehmen zu verdeutlichen und den europäischen Austausch der Unternehmen zu stärken.

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bag if Geschäftsführerin Claudia Rustige (2. v.r.) präsentiert deutsche Inklusionsunternehmen

Herr Risto Raivio, Vertreter der Europäischen Kommission, erklärte, dass die europäischen Inklusionsunternehmen wesentlich zur Verwirklichung der sozialen und ökonomischen Ziele der EU beitragen. Es müsse bei der Entwicklung der Europäischen Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderungen 2020-2030 darum gehen, das Modell der Inklusionsunternehmen in der Zukunft noch gezielter zu unterstützen.

In einer Diskussionsrunde mit Vertretern internationaler Großunternehmen wie Airbus und Schneider wurde die Zusammenarbeit mit Inklusionsunternehmen näher beleuchtet. Der Airbus-Vertreter Herr Pascal Petit erklärte, dass Airbus in Frankreich bereits an zahlreichen Standorten mit Inklusionsunternehmen kooperiere und auch in Deutschland und Spanien nach neuen Partnern suche.

Um die Arbeit und das Potential von Inklusionsunternehmen zu verdeutlichen, wurden zudem verschiedene Best Practice Beispiele wie FMS, ein inklusives IT-Unternehmen aus Frankreich, vorgestellt. In diesem Rahmen ging FAF Geschäftsführer Peter Stadler näher auf Möglichkeiten der Professionalisierung ein.

Zum Abschluss des Kongresses zog der EuCIE-Vorsitzende Jean-Marc Froger das Fazit: „Die Gründung von EuCIE und der erste EuCIE-Kongress in Valencia sind wichtige erste Schritte, um unsere europäischen Ziele zu verwirklichen. Aber nun kommt es darauf an, Menschen zu überzeugen, neue Partnerschaften zu knüpfen, die Arbeit unserer Unternehmen in Europa bekannter zu machen und Teil der europäischen Strategie zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu werden.“

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