bag if Jahrestagung: Inklusionsbetriebe – Investition in die Zukunft

Unter dem Motto „Inklusionsbetriebe – Investition in die Zukunft“ fand vom 30. bis 31. Mai die Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen (bag if) in Potsdam statt. Neben 420 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik, Fachwelt und Verwaltung empfing die bag if mit Uwe Schummer (CDU/CSU), Waltraud Wolff i.V. (SPD), Corinna Rüffer (Bündnis 90/Die Grünen) und Katrin Werner (Die Linke) die behindertenpolitischen Sprecherinnen und Sprecher aller Bundestagsfraktionen. Gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung
für die Belange von Menschen mit Behinderungen Verena Bentele, der brandenburgischen Arbeitsministerin Diana Golze und dem zuständigen Abteilungsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Dr. Rolf Schmachtenberg, diskutierten sie das aktuelle Bundesteilhabegesetz und die Rolle moderner Inklusionsunternehmen. Für das passende Rahmenprogramm auf der bag if-Jahrestagung sorgte der Sternekoch Alfons Schuhbeck.

Die brandenburgische Arbeitsministerin Diana Golze hob die Bedeutung des neuen Bundesteilhabegesetzes für einen inklusiven Arbeitsmarkt hervor und erklärte, dass Inklusionsunternehmen wichtige Garanten für die gemeinsame Beschäftigung von Menschen mit und ohne Behinderung seien, die das Land auch in Zukunft weiter unterstützen wolle.

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Die brandenburgische Arbeits- und Sozialministerin Diana Golze auf der bag if Jahrestagung 2017

Für den behindertenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Uwe Schummer sind Inklusionsunternehmen „Lotsenboote auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, die für die Verankerung des Inklusionsgedankens in Arbeit und Beruf eine wesentliche Rolle spielen. In Vertretung der behindertenpolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Kerstin Tack erklärte Waltraud Wolff, Mitglied im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales, dass Inklusionsunternehmen ein wichtiges Instrument seien, um die Wahlfreiheit von Menschen mit Behinderungen zu verbessern und Inklusion im Arbeitsmarkt umzusetzen. Corinna Rüffer, die behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, hält eine bessere Vernetzung von Inklusionsunternehmen und anderen Betrieben der Privatwirtschaft für notwendig, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen erfolgreich voranzutreiben. Die behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke, Katrin Werner, lobte Inklusionsunternehmen für ihr großes Engagement und wünschte sich von anderen Arbeitgebern ein vergleichbares Bekenntnis zur Inklusion. Die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele hob das kreative Potential von Inklusionsunternehmen hervor, das für die Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen werde.

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v.l.n.r.: Uwe Schummer (CDU/CSU), Waltraud Wolff (SPD), Corinna Rüffer (Bündnis 90/Die Grünen), Katrin Werner (Die Linke), die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele, Dr. Fritz Baur (1. Vorsitzender bag if)

Zur Verleihung des Rudolf-Freudenberg-Preises, mit dem die bag if und die Freudenberg Stiftung jedes Jahr besondere Innovationen in Inklusionsunternehmen auszeichnen, begrüßte die bag if den Sternekoch Alfons Schuhbeck. Am Abend des 30. Mai hielt der bayerische Stargastronom die Laudatio auf den neuen Preisträger, die Alexianer Waschküche der Alexianer Textilpflege GmbH in Münster, und überreichte der Geschäftsführerin Uta Deutschländer den Rudolf-Freudenberg-Preis 2017.

Der bag if Vorsitzende Dr. Fritz Baur freute sich über den Zuspruch der Teilnehmer und Gäste: „Mit unseren Inklusionsunternehmen zeigen wir seit mehr als 30 Jahren, dass die gemeinsame Beschäftigung von Menschen mit und ohne Behinderungen auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sehr gut gelingen kann. 850 Firmen mit 26.000 Beschäftigten beweisen, dass die Unterstützung von Inklusionsunternehmen eine gute Investition in die Zukunft ist. Wir freuen uns, dass auch unsere politischen Partner von der Innovationskraft moderner Inklusionsunternehmen überzeugt sind.“

Auch Dr. Rolf Schmachtenberg, Abteilungsleiter im BMAS, beglückwünschte die Unternehmerinnen und Unternehmer zu ihrem großen Engagement und erklärte, dass Inklusionsunternehmen sich als innovative Akteure auf den Märkten etabliert haben. Darüber hinaus stellte Christian Gredig, der das Zuverdienstprojekt der bag if zwischen 2014 und 2017 geleitet hat, die wesentlichen Ergebnisse der dreijährigen Projektarbeit vor und gab einen Überblick über die Zuverdienstlandschaft in Deutschland. Unter dem Titel „Innovation durch Inklusion“ verdeutlichte Wolf Gunter Schlief, Kompass – Zentrum für Existenzgründungen gGmbH, wie Inklusion als Innovationsmotor wirkt und welche neue Perspektiven in Wirtschaft und Gesellschaft durch Inklusion geprägt werden. Der Zukunftsdenker und Autor Jürgen Schöntauf ging näher auf den Zusammenhang zwischen Sinnstiftung und unternehmerischen Erfolg ein und unterstrich die Bedeutung von Wertschätzung innerhalb eines Unternehmens. Zum Abschluss der Tagung betonte der Landesbehindertenbeauftragte von Brandenburg, Jürgen Dusel, dass Inklusionsunternehmen sich als innovatives Modell der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen bewährt haben und sie auch für andere Unternehmen eine Vorbildfunktion haben.

„Die bag if Jahrestagung ist ein wichtiges Forum für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie suchen den Austausch mit anderen Fachleuten, nehmen die Fortbildungsangebote wahr und pflegen ihre Netzwerke“, fasste Dr. Baur die Jahrestagung 2017 zusammen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Bundesteilhabegesetzes sei es aktuell besonders wichtig, die Bedeutung von inklusiver Arbeit zu diskutieren und die innovative Rolle von Inklusionsunternehmen in den Vordergrund zu rücken.

Die Pressemitteilung zur Jahrestagung 2017 der bag if finden Sie HIER.

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