Hohe Politik zu Gast auf der Jahrestagung 2016 der bag if
Unter dem Motto „Integrationsunternehmen – Gute Jobs in starken Märkten“ fanden vom 06. bis 08. Juni die Mitgliederversammlung und die Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Integrationsfirmen (bag if) in Bonn statt. Neben Gabriele Lösekrug-Möller, der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Uwe Schummer, dem behindertenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, fanden sich rund 360 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Gustav-Stresemann-Institut ein, um die besondere Rolle von Integrationsunternehmen in der aktuellen Behindertenpolitik zu diskutieren.
Gabriele Lösekrug-Möller würdigte Integrationsunternehmen als „starke Impulsgeber für Politik und Gesellschaft“. Die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, die sich nicht zuletzt seit Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention als ein Kernthema der Arbeitsmarktpolitik herauskristallisiert habe, sei in Integrationsunternehmen „einzigartig“ gelöst. Ein erklärtes Ziel des geplanten Bundesteilhabegesetzes sei es daher, die Voraussetzungen für Integrationsunternehmen zu verbessern.
Ähnlich äußerte sich Uwe Schummer, der Integrationsunternehmen als „Lotsenbote auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“ sieht. Mit der Umsetzung marktfähiger Konzepte und der Ausschöpfung der Potentiale von Menschen mit Behinderungen, erfüllen sie für andere Unternehmen eine Vorbildfunktion, so Schummer. Aus diesem Grund habe die Regierungskoalition mit dem aktuellen Programm zur Stärkung von Integrationsunternehmen – „Inklusionsinitiative II – AlleImBetrieb“ – ein klares Bekenntnis zu Integrationsunternehmen formuliert.
Der bag if Vorsitzende Dr. Fritz Baur freute sich über die wohlmeinenden Worte: „Mit unserem inklusiven Unternehmensmodell beweisen wir seit über drei Jahrzehnten, dass Menschen mit und ohne Behinderungen äußerst produktiv auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zusammenarbeiten können. Die Unterstützung durch unsere politischen Partner unterstreicht die Bedeutung von Integrationsunternehmen in einer Gesellschaft, die inklusiver werden will.“
Weiteren Zuspruch erhielten die Unternehmerinnen und Unternehmer von Roland Matzdorf, Abteilungsleiter im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales von NRW, der in Vertretung von Staatssekretär Dr. Wilhelm Schäffer angereist war. Matzdorf verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass sich die Beschäftigungssituation von Menschen mit schweren Behinderungen im Zuge eines gesellschaftlichen Bewusstseinswandels verbessern werde und Integrationsunternehmen dabei eine zentrale Rolle spielen. Wie dies auf kommunaler Ebene gelingen kann, erörterte Jan-Philipp Buchheister, der mit dem Projekt „bonnfairbindet“ des Bonner Vereins für gemeindenahe Psychiatrie den Aufbau eines inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in Bonn vorantreibt. Einen facettenreichen Einblick in die Arbeitswelten der Zukunft gewährte Klaus Burmeister, Zukunftsforscher und Mitgründer der Z punkt GmbH – The Foresight Company. Nicht zuletzt warf Christian Koch, Fachautor und Unternehmensberater im Non-Profit-Bereich, einen kritischen Blick auf die verschiedenen Facetten des „Social Business“ und mahnte an, dass auch vermeintlich wohltätige Anliegen stets auf ihren sozialen Gehalt zu prüfen seien.
„Der direkte Austausch, die Möglichkeit sich fortzubilden und die Pflege von Netzwerken sind für unsere Mitglieder elementar“, fasste Dr. Baur die Jahrestagung 2016 der bag if zusammen. Vor dem Hintergrund zahlreicher beschlossener sowie geplanter Gesetzesänderungen sei es in diesem Jahr besonders wichtig, die Arbeit von Integrationsunternehmen fachlich und politisch zu diskutieren und die Weichenstellung für zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu beraten.
Die Pressemitteilung zur Jahrestagung 2016 der bag if finden Sie HIER.